Hungern bis zum Verschwinden

Heimlich und schrittweise schleicht sie sich heran, bis sie droht einen vollständig in den Abgrund der Selbstzerstörung zu ziehen – Anorexie heißt die unsichtbare Bedrohung, die äußerst gefährlich, wenn nicht gar tödlich ist. Wie schwer es ist, eine Essstörung als Krankheit anzuerkennen und diese letztendlich zu überwinden, musste Nicole Knörr am eigenen Leib erfahren.

In ihrem Erstlingswerk „Magere Jahre – Wie ich meine Essstörung überwand“ erzählt sie ihre ergreifende Geschichte: „Ich wollte mich verringern, immer mehr, bis ich verschwunden war“, beschreibt die heute 20-Jährige die persönlichen Gedanken ihres damals 13-jährigen Ichs. Ihre ehrlichen und zugleich schockierenden Worte verleihen Gänsehaut und geben dem Leser Einblick in eine Welt, in der sich alles um das Verlangen nach Essen und die gleichzeitige Abscheu davor dreht. Als sie aufgrund akuter Lebensgefahr in eine Klinik eingeliefert wird, hätte jeder weitere Tag zu spät sein können. Fortan war die Frage nicht mehr, essen oder nicht essen, sondern Leben oder Tod. Ergänzt werden ihre bewegenden Texte durch fundiertes Expertenwissen für Angehörige und Betroffene von der Psychologin Sylke Aust.

Quelle/Foto: Patmos Verlag