Es sind manchmal kleine Entscheidungen, die ein ganzes Leben verändern. 1999 verzichtete die Fotografin Camille Seaman auf ihren Sitzplatz in einer überbuchten Maschine der Alaska Airlines zugunsten eines Freiflugs innerhalb der USA. Sie flog nach Kotzebue, Alaska, einem Ort, von dem sie bis dahin angenommen hatte, dass sie ihn nicht sehen musste.
Doch diese erste Reise in die Polarwelt änderte alles. Tief beeindruckt von der Schönheit dieser fragilen Region war sie zwischen 2003 und 2011 jedes Jahr als Expeditionsfotografin an Bord von Forschungs- und Handelsschiffen abwechselnd in der Arktis und Antarktis unterwegs. Die Fotos und Essays in ihrem Buch Vom Ende der Ewigkeit sind Zeugnisse dieser Erkundung unserer zunehmend fragilen Polarregion.
Seaman dokumentierte auf ihren Reisen die sich rasch verändernden Landschaften in den Polarregionen der Erde. Durch Seamans Kamera betrachtet hat jedes hoch aufragende Stück Eis eine ganz eigene, sehr ausgeprägte Persönlichkeit. Jeder Eisberg für sich ist atemberaubend schön und einzigartig in seiner Färbung, die sich in Schichten von Rauchgrau bis Türkisblau aufbaut. Die stillen Bilder wirken wie majestätische Porträts.
Vom Ende der Ewigkeit versammelt die beeindruckendsten Aufnahmen der Fotografin – Bilder, die nicht nur zeigen, was schon verloren ist, sondern vielmehr das, was noch da ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Quelle/Foto:Prestel