Legendäre Tierdokumentationen in 4K-Bildqualität – Zwei Grzimek-Filmklassiker, erstmals digital restauriert auf einer Blu-ray

Am 24. April 2017 wäre einer der Wegbereiter des modernen Naturschutzes, Prof. Dr. Bernhard Grzimek, 108 Jahre alt geworden. In seiner Fernsehserie „Ein Platz für Tiere“ warb er über Jahre unermüdlich für sein Anliegen. Im Laufe seines Lebens füllte der Veterinärmediziner viele Berufe gleichzeitig aus: Direktor des Zoologischen Gartens Frankfurt/Main, Präsident der Zoologischen Gesellschaft von 1858 e.V., Fernsehmoderator und Herausgeber der Zeitschrift „Das Tier“. Unter Kanzler Willy Brandt war er zudem Beauftragter für Natur- und Umweltschutz der Bundesrepublik Deutschland. Zudem ist er Autor von 27 Buchpublikationen sowie der Werke „Grzimeks Tierleben“ und „Grzimeks Encyclopädie“, deren Bedeutung und Erfolg auf dem Weltmarkt bis heute von nichts übertroffen sind.

 

International bekannt wurden Bernhard Grzimek und sein Sohn Michael durch die Dokumentarfilme „Kein Platz für wilde Tiere“ und „Serengeti darf nicht sterben“. Beide Filme wurden hoch dekoriert und liegen jetzt erstmals in beeindruckender Bildqualität digital restauriert auf einer Blu-ray-Disc vor. (Die unrestaurierten Fassungen sind weiterhin auf DVD erhältlich.)

 

„Kein Platz für wilde Tiere“ ist als Dokumentarfilm ein echter Meilenstein, der sich eindringlich für die Rettung der Tierschutzgebiete in Afrika einsetzt. In beeindruckender Farbgebung und Kameraarbeit wird die zerstörerische Kraft der Zivilisation dargestellt. Die weitreichenden Veränderungen werden am Beispiel des Lebensraumes afrikanischer Großtiere und der zuvor unberührten Naturlandschaft der Pygmäen aufgezeigt. 1956 wurde die Dokumentation bei den Berliner Filmfestspielen mit zwei Goldenen Bären preisgekrönt. Das mutige Plädoyer hat nach wie vor seine Berechtigung und wirkt als Warnung noch bis heute nach! Die Filmbewertungsstelle vergab das Prädikat wertvoll.

 

Als bislang erster und einziger deutscher Dokumentarfilm wurde 1959 „Serengeti darf nicht sterben“ mit dem Oscar ausgezeichnet. Dabei hat er u. a. so prominente Konkurrenten wie den Disney-Film „Die Wüste lebt“ aus dem Rennen geworfen. Der auch im Kino äußerst erfolgreiche Naturfilm aus der afrikanischen Serengeti-Steppe setzt sich für sinnvollen Tierschutz ein. Er berichtet spannend und mit großem Informationswert von den wissenschaftlichen Voraussetzungen für ein besseres Miteinander unter den Lebewesen.

Die fesselnden Tierszenen aus der Savanne Ostafrikas blieben bis heute vorbildhaft für das Genre. Doch für die faszinierenden Bilder zahlte Grzimek einen hohen Preis: Sohn Michael stürzte während des Drehs mit dem Flugzeug ab und starb. Die Bilder von den Zügen der großen Herden, der ständigen Suche nach Wasser und Nahrung sowie der zunehmenden Einflussnahme des Menschen haben nichts von ihrer Authentizität verloren.

 

Bernhard Grzimek verstarb am 13.03.1987 während einer Zirkus-Veranstaltung in Frankfurt am Main.

Quelle/Foto: GoneFishing