„Für mich wird in diesem Augenblick ein Traum Wirklichkeit“, sagt Lang Lang. Der Pianist, der sich 20 Jahre Zeit nahm, bevor er Johann Sebastian Bachs monumentale Komposition erstmals öffentlich aufführte, hat nun die Goldberg-Variationen eingespielt. Seine Interpretation von Bachs Aria und 30 Variationen erscheint heute bei Deutsche Grammophon.Anlässlich der internationalen Veröffentlichung seines neuen Albums stellt Lang Lang seine Arbeit in Peking in einem historischen Tempel (东景缘, Dongjingyuan) vor, einer alten kaiserlichen Druckerei, die einst ein buddhistisches Heiligtum war. Der Pianist spielt Auszüge aus den Goldberg-Variationen, spricht über die intensive persönliche Auseinandersetzung mit dem Werk und beantwortet Fragen seiner Fans. Seien Sie dabei.
Heute erscheint außerdem eine Super Deluxe Edition, die nicht nur Lang Langs Studioaufnahme enthält, sondern ebenso den Mitschnitt eines Konzerts in der Leipziger Thomaskirche, in der Bach von 1723 bis zu seinem Tod Kantor war. Die Kopplung von Studio- und Liveaufnahme, eine Weltneuheit für die Goldberg-Variationen, zeigt Lang Langs Kunst der Interpretation.
»Die Liveaufnahme ist sehr spontan«, sagt er. »Im Studio dagegen ist mein Spiel ein anderes, äußerst überlegt und reflektiert. Beim Konzert durchlebt man das 100-minütige Werk als Ganzes. Das Studio erlaubt die Arbeit an einzelnen Teilen im Detail. Das wirkt sich natürlich erheblich auf das musikalische Ergebnis aus.«
Genährt von der lebenslangen Liebe zu einer der schwierigsten Kompositionen des klassischen Repertoires, stellt Lang Langs neuestes Album eine wichtige Station in einer ohnehin glanzvollen Karriere dar. Er erklärt: »Dieses Konzert zu spielen und aufzunehmen führt mich auf die nächste Stufe des Klavierspiels, denke ich. Ich bin jetzt 38, das ist vielleicht nicht alt, aber ich fand, dass es der richtige Zeitpunkt war für ein neues Kapitel meiner künstlerischen Entwicklung. Mit den Goldberg-Variationen habe ich Neuland betreten. Ich habe mich vollkommen in dieses Projekt eingegeben. Mein Ziel als Künstler ist es, selbstkritischer zu werden und kenntnisreicher und dabei weiterhin andere Menschen zu inspirieren. Es ist ein fortlaufender Prozess. Dieses Projekt hat mich darin vorangebracht.“