KENICHI & THE SUN zelebriert mit dem Album WHITE FIRE das Leben, das sich durch Schmerz, Finsternis und Unsicherheit seinen Weg bahnt und sich strahlend aus der Asche erhebt.
Flirrend vor weiblicher Kraft ist „White Fire“ ein Konzept-Album für eine revolutionäre, aufgewühlte Epoche. Der Klimawandel, die Black-Lives Matter Proteste, die Debatten um Gender, Ungleichheit, Künstliche Intelligenz oder digitale und reale Diktatur signalisieren, dass fundamentales Umdenken notwendig ist – dass wir uns nicht nur die politische Realität, sondern auch die Rolle des Menschen auf der Erde neu vorstellen müssen. Es ist möglich, dass der Mensch die Bühne räumen muss, dass ein post-humanes Zeitalter anbrechen wird. Irgendwann sprechen vielleicht nicht mehr die Menschen, sondern Bäume, radioaktiv strahlende Insektenschwärme oder auch Cyborgs. In genau dieses Spannungsfeld dringt „White Fire“ vor.
Katrin Hahner, die Schöpferin von KENICHI & THE SUN erschafft eine Kunstfigur, ein utopisches Science-Fiction-Wesen, das nach einem neuen Bewusstsein, einer neuen Menschwerdung greift. Kenichi hieß eine Nebenfigur im MangaFilm Robotic Angel von 2002, ein Junge, der ein künstlich erschaffenes Mädchen rettet und ihr hilft, menschlicher zu werden.
„Sci-Fi-Gospel“ nennt Katrin Hahner die Stücke von „White Fire“. „Eine Botschaft der Liebe, für und vielleicht auch aus der Zukunft.“ Um diese utopische Botschaft besser zu transportieren, hat sie ihre eigene Person in den Hintergrund gestellt und mit KENICHI & THE SUN eine Entität entwickelt, die nicht allein, sondern nur im Zusammensein, in der Gemeinschaft existiert, in diesem Fall mit der Sonne.
Das weiße Licht, eine klärende Energie, das Wegbrennen alles Überflüssigen. Hahners Album entstand in einer Zeit persönlicher Verluste. Ihr Vater starb und ihr bester Freund nahm sich das Leben. Hahner nutzte diese Krisen als Ausgangspunkt für eine radikale künstlerische Transformation. Sie führt uns mit kristallklarer Stimme und unerbittlicher Sanftheit in den Raum in dem das weisse Feuer brennt. Es verbrennt und klärt das Alte, Überkommene und festigt und veredelt das, was Bestand haben soll.
Die Stücke schrieb Katrin Hahner in Berlin und ihrer Wahlheimat Island. Der Kontrast zwischen der magisch schönen, aber auch unerbittlichen Natur der Insel und der nervösen, schmutzigen Großstadtenergie Berlins ist deutlich im Album wahrzunehmen. Jeder Titel fließt traumgleich in den nächsten, wodurch eine kraftvolle Erzählung aus dem Off entsteht, die mit großer Leichtigkeit verschiedenste Ebenen miteinander verknüpft. Katrins tiefer, satter Gesang schwebt mühelos über den perkussiven Elementen und wirbelnden Synthesizern und erzeugt ein Klangbild – Musik aus einer anderen Dimension.
Hahners Welt ist animistisch, jedes Blatt, jeder Ast, jeder Stern von Seele durchdrungen. Die Aneignung der schamanischen Erscheinung hängt hierbei mit dem Annehmen einer uralten rituellen Androgynität zusammen. Zugleich spiegelt sich im Look von KENICHI & THE SUN ein ganz anderes, popkulturelles Erbe wider: die Einflüsse von Psychedelic, Glam-Rock, New-Romantic, dem Afrofuturismus von Sun Ra, dem großen Schutzheiligen des Androgynen und Queeren, David Bowie. Da sind auch bildende Künstlerinnen, etwa die Mystikerin der minimalen Malerei Agnes Martin oder Dichterinnen wie die amerikanische Lyrikerin Anne Carson.
Die Sonne mag die Lebensenergie spenden, doch die Ausstrahlung ist die des Mondes, der Nacht, des Traumes. Natürlich reiht sich KENICHI & THE SUN in eine Banshee-Geisterlinie, einen Pop-Hexen-Orden ein, der von Hildegard von Bingen bis zu Kate Bush, Nico und Siouxsie über Björk zu Fever Ray und FKA twigs reicht, die Millionen von Nerds queere Spiritualität und Magie in die Wohnzimmer bringen.
Katrin Hahner zeigt sich verantwortlich für Musik, Text und Produktion. In der letzten Phase der 3-jährigen Produktionszeit verbanden die Beiträge von internationalen Musikern wie Earl Harvin (Tindersticks), Stellan Veloce (Peaches, Godmother), Otis Sandsjö (Y-Otis), Arne Augustin (Dendemann) und Renaud Gabriel Pion (Atonalist), die mitRobbie Moore (u.a. Florence and The Machine, Babyshambles, Peaches) im Impression Recordings Studio in Berlinaufgenommen und gemischt wurden, das analoge mit dem digitalen und vervollständigten ein modernes, avantgardistisches Album.
KENICHI & THE SUN entstand 2019 als eine logische Weiterentwicklung und radikale Umwandlung des Dark-Pop-Acts Miss Kenichi. Unter diesem Moniker veröffentlichte Katrin Hahner drei Alben, für die sie unter anderem Anerkennung von Rolling Stone, The Guardian, BBC6, Spiegel Kultur, taz, Deutschlandradio, NDRKultur, KRCW u.a. bekam. Katrin, die in Berlin und Reykjavik lebt, verfeinert ihr Handwerk weiter, experimentiert ständig mit ihrem verführerischen DarkPop-Sound und erschafft dabei etwas, das unbestreitbar atemberaubend ist. Katrin Hahner kommt ursprünglich aus der bildenden Kunst. Mit KENICHI & THE SUN beginnt sie ein interdisziplinäres Projekt, bei dem die Musik ein mediales Modul neben anderen ist, um Gemeinschaft zu schaffen, in Kontakt zu treten. White Fire wurde ganz bewusst als Crowdfunding-Projekt realisiert, bei dem die Unterstützer als Gegenleistungen Zeremonien besuchen können oder Kunstwerke erhalten, in den Entstehungsprozess des Albums eingebunden sind. Dieses pragmatische, inklusive Konzept ähnelt nicht zufällig den Strategien von Grass-RootsBewegungen, die große Ziele durch Gemeinschaft verwirklicht haben. KENICHI & THE SUN und ihre Botschaft des RADICAL AMAZEMENT wollen nichts weniger, als das Licht des Wandels und einer neuen Zukunft.
Quelle/Foto: Knittel-PR
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