Benjamin Ferencz Sag immer Deine Wahrheit – VÖ: 09.11.2020

Benjamin Ferencz blickt auf 100 Jahre eines bemerkenswerten Lebens zurück. Unermüdlich hat er sich für eine gerechte und friedliche Welt eingesetzt. Dieses Ziel, das er als Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen bis zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs mit nicht nachlassendem Engagement verfolgte, lässt ihn bis heute nicht ruhen.

Der Sohn armer Migranten in den USA wurde als US-Soldat im zweiten Weltkrieg und Ermittler im besiegten Nazideutschland Zeuge des Unsagbaren, das Menschen einander anzutun in der Lage sind. Dennoch verlor er nie den Glauben an die Befähigung des Menschen zum Guten. Sein Optimismus und sein Scharfsinn, seine Dankbarkeit und Demut beim Blick auf ein erfülltes Leben, seine tiefe Überzeugung, im Kampf für eine menschenwürdige Welt das Richtige zu tun, seine Energie und sein Humor: all das möchte er an uns weitergeben in dieser zutiefst berührenden Autobiographie.

Ferencz kam 1920 in einem Land zur Welt, das heute nicht mehr existiert. Er studierte Jura an der Harvard Law School und bekam 2014 die Freiheitsmedaille der Universität verliehen. In seiner Position als Chefankläger der Nürnberger Prozesse half er 1947 Überlebenden des Holocausts, nach dem Krieg ihr Eigentum zurückzuerhalten. Er war an den Verhandlungen über ein Wiedergutmachungsabkommen zwischen Israel und Westdeutschland beteiligt und trug wesentlich zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs bei. Mit seiner Frau Gertrude, die er schon zu Schulzeiten kennenlernte und die 2019 verstarb, hat er vier Kinder. Er lebt in Florida.

Quelle/Foto: Heyne