MANDABI ab dem 24.06.21 im Handel

Eines Tages erhält Ibrahima Dieng (Makhouredia Gueye) einen Brief mit einer Postanweisung von seinem Neffen, einem Straßenfeger in Paris. Der arbeitslose Ibrahima, der in Dakar eine große Familie zu versorgen hat, soll von den 20.000 Franc der Anweisung nur 2.000 für sich behalten, der Rest des Geldes muss für seinen Neffen und seine Schwester aufbewahrt werden. Aber die Nachricht über seinen angeblichen Reichtum verbreitet sich schnell … seine Ehefrauen, die Nachbarn und Familie sehen in dem unverhofften Reichtum ihre Chance der Armut zu entfliehen.

Doch als Ibrahima den Check einlösen will, ist dies nur mit einem Ausweis möglich, den er nicht hat, ebensowenig wie eine Geburtsurkunde. Für Ibrahima beginnt ein alptraumhafter Streifzug durch den absurden und korrupten Dschungel der senegalesischen Bürokratie, der ihn schlussendlich noch elendiger zurücklässt, als er es zuvor war …

Der senegalesische Autor und Filmemacher Ousmane Sembène wird oftmals als Vater des afrikanischen Kinos bezeichnet. Mit der Veröffentlichung seines wegweisenden Klassikers MANDABI (dt. Titel: DIE ÜBERWEISUNG bzw. DIE POSTANWEISUNG) erscheint nun einer seiner brillantesten, lustigsten und eigenwilligsten Filme in einer brandneuen 4K Restaurierung mit einem neuen Artwork des nigerianischen Künstlers Adekunle Adeleke.

Sembènes zweiter Langspielfilm, der 1968 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte und mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde, war der erste Film, der in einer afrikanischen Sprache (Wolof) gedreht wurde und damit ein Meilenstein auf dem Weg zu Sembènes Traum von einem Kino von, über und für Afrikaner. Basierend auf einer Kurzgeschichte des Regisseurs ist MANDABI eine tief ironische Darstellung einer Gesellschaft, die von Kolonialismus gezeichnet und von Korruption, Gier und Armut durchzogen ist.

Quelle/Foto: studiocanal