Ronald Reng neues Buch »1974 – eine deutsche Begegnung« entwirft anhand des einzigen jemals stattfindenden Länderspiels der BRD gegen die DDR im Zuge der WM ´74 ein Zeitpanorama des geteilten Deutschlands. Wir lernen die Lebensrealität der DDR-Bürger ebenso kennen, wie den RAF-Terrorismus im Westen – und neben der Welt des Fußballs auch zahlreiche wunderbare Skurrilitäten aus der Zeitgeschichte.
Für seine Recherche hat Ronald Reng nicht nur ehemalige Spieler beider Mannschaften (darunter Günther Netzer, Wolfgang Overrath und Lothar Kurbjuweit) befragt, sondern auch die wenig Fußball-begeisterte Schauspielerin der DDR, Jutta Wachowiak, die zeitgleich zum Spiel in Berlin als Charlotte in „Die neuen Leiden des jungen W. “ auftrat. Und auch den Schauspieler Matthias Brandt, der damals mit 12 Jahren seinen Vater Willy Brandt (der just in dieser Zeit über die Guillaume-Affäre stürzte) in Fußballsachen beriet. Reng greift den Mythos Malente auf, spürt Australiens größtem Fan nach, erläutert die Bedeutung des Sparwasser Tors und versucht zu skizzieren, was es für einen DDR-Sportler bedeutete, sich im Westen frei bewegen zu können. Die Militärdiktatur Chiles kommt ebenso zur Sprache, wie die gesellschaftliche Rolle der Spielerfrauen, Langhaarfrisuren und das politische Potential einer Jeans.
Quelle/Foto: Piper Verlag GmbH
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