20 Jahre DevilDuck Records – Compilation ab 19. April, Konzert am 18. April im Hafenklang

DevilDuck Records wird in diesem Jahr 20 Jahre alt, zur Feier des Jubiläums erscheint am 19. April eine Label-Compilation mit 13 Acts des Labels

Gefeiert wird auch und zwar wie folgt:
18. April – Hamburg, Hafenklang (Goldener Salon)
mit Wisent, Palila und Merlin Hydes

DevilDuck Records wird in diesem Jahr 20 Jahre alt und irgendwie möchten wir dies natürlich feiern, u.a. mit einer entsprechenden Label-Compilation, die 13 unserer Acts beinhaltet.

Natürlich macht man sich bei derartigen Jubiläen immer semi-kreative Gedanken, ob es nicht z.B. toll wäre, wenn sich DD-Künstler/innen gegenseitig covern oder total rare Demos zur Compilation beitragen, aber am Ende finde ich es dann doch am schönsten, wenn die Acts einfach meist aktuelle Lieblingssongs beisteuern und gut ist.

So ist es dann natürlich auch gekommen und neben Bands, mit denen wir schon etwas länger arbeiten, sind gleich 6 (!) Acts am Start, die wir erst im letzten Jahr unter unsere Label-Arme genommen haben. Natürlich lieben wir nach wie vor kanadische Acts (Marissa Burwell, Gunner & Smith, The Dead South) und auch deutsche sind schon länger nicht mehr die Ausnahme, so sie dann Englisch singen (Scotch & Water, Palila, Would, Wisent, Merlin Hydes, Kommando Kant), aber endlich haben wir auch mal wieder eine britische Band (Conscious Pilot) sowie ein paar US-Bands (The Macks, The Fourth Wall, Timesbold) im DD-Stall.

Trotzdem hat es ein Cover auf die Platte geschafft und mit The Dead South verbindet uns ja auch eine über 10-jährige Beziehung mittlerweile, so dass hier die Ausnahme die berühmte Regel bestätigt handelt es sich darüber hinaus natürlich auch um die mit Abstand erfolgreichste DevilDuck-Band und zeigt, wie viel in dieser Musikbranche auf Zufall beruht, denn als ich sie in Toronto entdeckt habe, kannte sie fast niemand und sie spielten ein super-spätes Set, was nicht so mein Ding ist….ich wollte also nach einem Song endlich los, aber sie haben mich sprichwörtlich umgehauen und so blieb ich bis zum Schluss und habe mir von Sänger Nate Hilts auch gleich noch ein T-Shirt andrehen lassen.

Letztlich belegt „20 Years – Tired Like Dirt“ aber auch, was mich beim Betreiben eines Labels am meisten motiviert, denn das ist das Entdecken neuer Künstler/innen und das Beschäftigen mit ihrer Musik sowie der manches Mal etwas müde Versuch, diese dann ein stückweit weiter zu entwickeln, um aus der winzig kleinen Nische eine kleine Nische zu machen. Das gelingt dann zwar eher selten und den Spaß dabei nicht zu verlieren ist sicherlich die größte Herausforderung, aber was kann es besseres geben, als Kunst, die mir nahe geht und Künstler/innen, die es verdient haben, unter die berühmten Arme zu greifen, um ein Stück des Musikweges gemeinsam zu gehen.

Tracklisting & Liner Notes

The Fourth Wall – Darkness Of Heart
Diese intelligente Band um Sänger, Gitarrist und Doktor der Philosophie Stephen Agustin macht sehr intelligenten Melodic-Noise-Rock und wurde mir von meinem Kumpel Kyle Morton ans Musikherz gelegt, der übrigens Sänger und Kopf einer meiner Lieblingsbands aller Zeiten ist: Typhoon.
Palila – The Long Run 
Immer noch recht frisch bei DevilDuck, aber sonst gar nicht mehr so frisch machen sie großartigen 90er Indie-Rock, wie ich ihn auch von Bands à la Built To Spill, Pixies oder Dinosaur Jr. liebe. Kopf Matthias Schwettmann schreibt einfach unglaublich viele gute Songs und Sascha Krüger und ich kennen uns schon lange und wollten immer mal was zusammen machen. Der österreichische Ruhepol Chris bringt sich dann auch noch mit Texten, Backing-Gesang und Bass ein.
The Macks – Comfort Flow 
Eines der besagten neuen Signings und wie The Fourth Wall aus meiner liebsten US-Stadt Portland. Entdeckt habe ich sie gemeinsam mit meiner Label-Partnerin Andrea beim Treefort in Boise (Idaho), welches schon ein bisschen das bessere SXSW zu werden scheint. Gemeinsam haben wir dann diese leicht verrückten Typen in Portland besucht, wo sie nicht nur ihr eigenes Homestudio haben, sondern bereits 4 (!) Alben in Eigenregie veröffentlicht haben.
Gunner & Smith – Edge Of The Water 
Dass ich sehr auf dunkles Americana-Zeug stehe, wusste auch Nate Hilts (The Dead South) und hat mich gleich mal mit einem Kumpel aus seiner Heimatstadt Regina bekannt gemacht. Mittlerweile haben wir schon zwei Alben zusammen gemacht und beide wurden von einem absoluten Lieblingsproduzenten von mir, Andrija Tokic, aufgenommen, letzteres in Nashville, wo ja auch ein TDS-Album entstanden ist….klein ist die Musikwelt.
Marissa Burwell – You’re Not Trying Very Hard 
Eines meiner liebsten Showcase-Festivals ist das BreakOut West und da lernte ich dann auch Marissa kennen und bevor wir sie vor kurzem bei DevilDuck willkommen heißen konnten, haben wir sie ein paar Mal live gesehen und ich durfte dann auch ein bisschen Mentor spielen.
The Dead South – Chop Suey 
Zur Geschichte zu The Dead South ist ja schon einiges gesagt und natürlich etwas strange, dass gerade sie hier mit einem System Of A Down – Cover vertreten sind, aber zum einen waren sie ja schon vor fünf Jahren auf der Compilation und zum anderen haben sie einen ähnlich „harten“ Background wie ich. Leider hat mir die Band den Wunsch, diesen mal live zu spielen, noch immer nicht erfüllt, aber zum 20. sollte es doch soweit sein…
Conscious Pilot – Modern Religion
Diese Briten unter Vertrag zu nehmen hat wirklich verhältnismäßig lange gedauert, denn wir waren schon an ihnen dran, als sie noch Cheap Teeth hießen und sie nicht so richtig wußten, wie es weitergehen sollte, denn das Duo Jack & Joe hat mit den anderen Bandmitgliedern gebrochen und wollte von Leeds nach Glasgow ziehen, was natürlich alles seine Zeit brauchte. Nun haben wir sie aber in Glasgow besucht und die erste EP ist raus, gute Jungs das, auch wenn sie Bandmitglieder noch immer gerne zu wechseln scheinen….
Scotch & Water – Fire  
Auch wenn mir ein Bandmitglied bereits bekannt war, so erregten sie meine Aufmerksamkeit durch eine Old-School-Promo-Idee, indem sie mich per kleiner Scotch-Flaschen-Einladung zu einem Studio-Gig einlud, wo ich natürlich nicht nein sagen mochte. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen und auch wenn ich lieber Bier trinke, so passen wir einfach zusammen.
Would – Remember 
Noch mal Matthias Schwettmann, denn wie schon gesagt schreibt er ziemlich viele und gute Songs und beschreibt Would zurecht als den kleinen, introvertierten Bruder von Palila und warum sollte dieser dann nicht auch gleich Teil der DevilDuck-Familie sein?
Kommando Kant – Das Theater 
So, hier die einzige und wie ich finde rühmliche Ausnahme, dass bei DevilDuck englisch gesungen wird. Dieser Song war von Anfang an mein liebster des „Eklat“-Albums und musste natürlich hier drauf.
Merlin Hydes – Like Gold
Open-Mics sind ja eher selten eine sogenannte „Karriere“-Plattform, aber unser Freund Jon Kenzie macht eine namens „Bring Your Own Song“ in Hamburg und war ziemlich beeindruckt von Merlin, den wir dann gleich mal an die DevilDuck-Leine gebunden haben und wenn er etwas Geduld mitbringt, im Gegensatz zu mir, wird er von seiner bluesigen Kunst auch irgendwann leben können…
Wisent – A Sea To Scream At
Ja, Dynamik und Kontrast sind mir sehr wichtig und Wisent sind die einzige deutsche Band auf DD, die nicht aus Hamburg sind, sondern aus Leipzig, wobei das so ganz auch wieder nicht stimmt, denn „Sänger“ Stephen ist Ire und somit eher zugereist.
Timesbold – Constant State Of Goodbye
Drei Alben in sechs Jahren von 2002-2008 auf dem befreundeten Label Glitterhouse veröffentlicht, dauerte es 15 Jahre bis zum ersten Album auf DD, aber so ganz stimmt das auch wieder nicht, da Jason Merritt und ich uns schon lange kennen und lieben, so dass in der langen Zwischenzeit Alben unter den Monikern Whip und Miracle Whips veröffentlich wurden. Es gibt niemand anderes, der dieses Album abschließen kann und darf und tut….

Quelle/Foto: Oktober Promotion