Auf ihrem Debütalbum „Fantasie“, das am 7. März bei Sony Classical erscheint, demonstriert
die 2002 geborene Pianistin Jeneba Kanneh-Mason die außergewöhnliche Bandbreite ihres
musikalischen Talents. Sie verbindet Werke von Claude Debussy, Frédéric Chopin und
Alexander Scriabin mit Kompositionen von Florence Price, Margaret Bonds und William Grant
Still zu einem poetischen Ganzen.
„Ich habe es immer geliebt, Programme zusammenzustellen, die fließend von einem Stück zum
nächsten übergehen, und all diese Werke bedeuten mir viel“, sagt Jeneba Kanne-Mason. „Indem
ich sie hier für mein Debütalbum zusammenführe, zeige ich nicht nur mehr von mir als Musikerin,
sondern teile auch die sehr unterschiedlichen Musikstile, mit denen ich aufgewachsen bin.“
Frédéric Chopin spielt eine zentrale Rolle in Jeneba Kanneh-Masons Repertoire, und sie
eröffnet das Album mit seiner Zweiten Klaviersonate in b-Moll, Op. 35, einem seiner
kraftvollsten Werke, das für seine emotionale Tiefe und Dringlichkeit, wie auch für technische
Brillanz berühmt ist. Es folgen die Nocturnes Op. 27, zwei kontrastierende Stücke, die
Chopins Meisterschaft bei der Darstellung komplexer Emotionen in der Musik zeigen. „Diese
Stücke müssen so klingen, als würden sie improvisiert“, verrät sie. „Ich musste die Noten bis ins
kleinste Detail verinnerlichen, damit ich beim Spielen frei bin und sehen kann, was passiert.“ Von
Chopin führt sie die Hörer in die Klangwelt von Claude Debussy mit dessen Préludes – La fille
aux cheveux de lin (Das Mädchen mit den flachsblonden Haaren aus Buch 1) und Bruyères
(Heidekraut aus Buch 2). Dann spielt Jeneba Kanneh-Mason drei Werke von Alexander
Scriabin (1872–1915) – und zwar zwei seiner Préludes op. 11, jugendliche Werke, und seine
Sonate Nr. 2. „Chopin und Scriabin haben beide eine wunderbare Art, das Klavier singen zu
lassen“, kommentiert sie. „Was ich an Scriabins Musik außerdem liebe, ist ihre Farbigkeit. Wenn
er eine bestimmte Tonart wählt, ist es genau diese Tonart und keine andere.“
Im Zentrum ihres Programms stehen drei afroamerikanische Komponist:innen, die Jeneba
Kanneh-Mason besonders am Herzen liegen – Florence Price (1887–1953), Margaret Bonds (1913–1972) und William Grant Still (1895–1978) – jeder auf seine Weise eine Pionierin bzw.
ein Pionier neuer musikalischer Ausdrucksformen. Ihre Affinität zu Florence Price ist spürbar
und reicht zurück zu ihrem BBC Proms-Debüt 2021 mit Prices Klavierkonzert. „Ich war sehr
dankbar, Florence Prices Musik bei den BBC Proms spielen zu dürfen, und freue mich, sie auch auf
meinem Album zu haben. Bei vielen Konzerten, in denen ich ihre Fantasie in e-Moll gespielt habe,
kamen die Leute nach der Aufführung zu mir und sagten: ‚Das war mein Lieblingsstück; das hat
mir wirklich gefallen.‘ Ich denke, das liegt daran, dass ihre Musik sehr verletzlich ist und direkt das
Herz anspricht.“
Troubled Water von Margaret Bonds – eine Schülerin und Freundin von Florence Price und
Förderin ihrer Musik, die Prices Konzert 1934 bei der Uraufführung spielte – basiert auf dem
Spiritual Wade in the Water und vereint Synkopierungen, Jazzeinflüsse und virtuose
Herausforderungen. „Ich habe das als Kind oft gehört. Es war eine einfache Entscheidung für
mich, es in mein Debütalbum aufzunehmen“, erklärt Jeneba Kanneh-Mason und verweist auf
die rhythmische Intensität in Bonds’ Werk. William Grant Stills Summerland ist eine Vision des
Paradieses und suggeriert für die Pianistin eine ähnliche musikalische Welt wie die Préludes
von Debussy. Als drittjüngstes Mitglied der außergewöhnlich musikalischen Familie Kanneh-
Mason weiß die 22-jährige Jeneba Kanneh-Mason instinktiv, wer sie als Musikerin ist. „Wir
sind eine sehr eng verbundene Familie, und dennoch haben wir alle ganz individuelle
Persönlichkeiten“, erklärt sie. „Wir beeinflussen uns ständig gegenseitig, und ich habe viel von
meinen Geschwistern gelernt – und lerne es immer noch. Wir haben alle unsere eigenen Stimmen,
können uns aber jederzeit gegenseitig unterstützen.“
Fantasie von Jeneba Kanneh-Mason wird am 7. März bei Sony Classical digital in Stereo und
Dolby Atmos und als CD veröffentlicht.
Quelle/Foto: Sony Music Entertainment Germany GmbH