»Und der Ozean war unser Himmel« beschäftigt sich mit der Frage, warum uns alles und jeder, der nicht ist wie wir selbst, allein deshalb zum Feindbild taugt. Und wie bedingungslose Loyalität gegenüber jenen, die sind wie wir, uns in den Abgrund stürzen kann.
Patrick Ness stellt im wahrsten Sinne des Wortes Herman Melvilles Werk auf den Kopf. Erzählt aus der Perspektive eines jungen Wales spielt der Roman nicht in den Tiefen des Meeres, denn für die Wale ist der Ozean ihr Himmel. Die Welt der Menschen, ihrer Feinde, ist das »Unten«. Zwischen Walen und Menschen herrscht seit Urzeiten ein erbarmungsloser Krieg, an dessen Ursprung sich niemand mehr erinnern kann. Erst als der junge Wal, der die Geschichte erzählt, einem Menschen begegnet und sie gegenseitig Mitleid für die Angst und den Schmerz des anderen aufbringen können, kann der Krieg ein Ende finden.
Der junge Wal erzählt diese Geschichte, um das Erinnern an grausame Zeiten und sinnlose Zerstörung wachzuhalten. Damit nicht in Vergessenheit gerät, wie fragil und wertvoll Frieden ist.
Quelle/Foto: Penguin Random House