Sommer 2001 – Kurz vor dem Tag, der die Welt veränderte, tummelten sich drei Jungs aus Hamburg sechs Wochen lang auf Platz #1 der amerikanischen Billboard Dance Charts: SONO mit ihrem Über-Clubhit KEEP CONTROL, der in eben diesem Jahr sogar noch zur Nummer #1 der End of Year Dance Charts des berühmtesten Musikmagazins Amerikas gekürt wurde. Viele Namen auf dieser Hitliste (Kim English, David Morales) sucht man heutzutage vergeblich im Club-Kontext, andere hingegen haben nach wie vor großen Einfluss in der elektronischen Musik, so z.B. die Chemical Brothers oder New Order.
Fünfzehn Jahre nach der Erstveröffentlichung von KEEP CONTROL sind auch SONO ein fester Bestandteil der Szene. Die dreiköpfige Band, bestehend aus Lennart A. Salomon, Florian Sikorski und Martin Weiland – ist sich stets treu geblieben. Diese Treue zu sich selbst ist sicherlich das Geheimnis ihres langjährigen Bestehens: offen sein für neue musikalische Trends und dennoch einen unverkennbar eigenen Schreib- und Produktionsstil besitzen.
BACKYARD OPERA ist SONOs fünftes Album (sieben, wenn wir Live- und Remix Releases mitzählen), ihre zweite Veröffentlichung bei Kontor Records, und stellt eine gewisse Distanz zu den bisherigen, sehr club-orientierten Alben dar. Man findet zwar nach wie vor Beats vor, die den Puls zum Rasen bringen (ob nun beim Stakkato-Gewitter SUPERSONIC oder dem Drum’N’Bass-infizierten CUPID), jedoch zeigt BACKYARD OPERA vor allem eines: die starken Songwriting-Fähigkeiten der Band – diesmal mit dem Focus auf dem Piano statt der Gitarre.
Quelle/Foto: Berlinos